Hochwassereinsätze

Die Wetterlage mit anhaltendem Dauerregen führte auch in Bad Wörishofen zu einer Ausnahmesituation mit Überflutungen, Wassereinbrüchen in Kellern, usw. Die Auswirkungen in Bad Wörishofen waren aber bei weitem nicht so dramatisch wie in anderen Bereichen des Landkreises Unterallgäu oder dem gesamten südbayerischen Raum.

Die hochwasserbedingten Einsätze für die Freiwillige Feuerwehr Bad Wörishofen begannen am Freitag, den 31.05.2024 um 18.20 Uhr mit der Alarmierung wegen Wassereintritt in einen Keller. Den Abschluss fanden die Einsätze mit der Rückkehr der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung am Montag, den 03.06.2024 um 21.06 Uhr von ihrem überörtlichen Einsatz in Babenhausen.

Insgesamt waren in dieser Zeit 74 Einsätze zu verzeichnen, die sich wie folgt aufgliedern:
27x Erkundung von Einsatzstellen und/oder der Beratung von Betroffenen
16x Lieferung und Ausbringung von Sandsäcken zur Sicherung von Gebäuden
19x Keller auspumpen
4x Bau und Sicherung von Sandsackdämmen zur Verhinderung von großflächigen Überflutungen
2x Rettung von Personen aus überfluteten Bereichen
2x Bergung von Fahrzeugen aus überfluteten Bereichen
1x Kontrolle eines Personenaufzugs mit Wasserschaden auf eingeschlossene Personen
1x Füllen von Sandsäcken im städtischen Betriebshof
1x Sicherung und Sperrung einer überfluteten Straße
1x überörtlicher Einsatz der UG-ÖEL in Babenhausen

13 weitere Einsatzmeldungen, die in der Einsatzzentrale der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wörishofen eingingen, wurden von dort an andere Feuerwehren bzw. Institutionen zur Erledigung weitergegeben.

Während der gesamten Einsatzzeit war die Einsatzzentrale der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wörishofen mit mehreren Einsatzkräften der UG-ÖEL besetzt, die abwechselnd im Schichtdienst tätig waren. Von hier wurde Kontakt gehalten zu den Einsatzkräften an den verschiedenen Einsatzstellen, aber auch zur ILS Donau/Iller, der Kreiseinsatzzentrale in Mindelheim und zur Stadt Bad Wörishofen.

Die wesentlichste Aufgabe bestand aber in der Koordinierung der verschiedenen Einsätze in Bad Wörishofen. Um die notwendige Priorisierung der Einsätze vornehmen zu können, wurden ständig Erkundungsfahrten durchgeführt, damit vor Ort an den gemeldeten Einsatzstellen die Dringlichkeit eines Tätigwerdens beurteilt werden konnte. In diesem Zusammenhang konnten auch den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern zahlreiche Ratschläge und Hinweise zu möglichen Selbsthilfemaßnahmen gegeben werden.

Aus den Erkundungen resultierten je nach Dringlichkeit die in der obigen Aufstellung genannten weiteren Einsatztätigkeiten.

Als abzusehen war, dass mit größeren Überflutungen gerechnet werden musste, wurde von der Feuerwehr im städtischen Betriebshof mit dem Füllen von Sandsäcken begonnen. Im Lauf der Nacht wurden so ca. 3.000 Sandsäcke gefüllt. Für Sofortmaßnahmen standen bereits zu Einsatzbeginn ca. 800 gefüllte Sandsäcke zur Verfügung. Weitere Sandsäcke wurden von der FF Türkheim zur Verfügung gestellt, die bereits seit Freitag Nachmittag in einem Kieswerk in großem Umfang Sandsäcke füllte. Für den Transport der Sandsäcke stand der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wörishofen neben den städt. Fahrzeugen auch Lkws von Privatfirmen zur Verfügung.

Zwei Mal erfolgte die Alarmierung durch die ILS Donau/Iller zur Rettung von Personen aus überfluteten Bereichen. In einem Fall musste tatsächlich eine Person aus ihrem Pkw befreit werden. Dabei kam auch das Flachwasserschubboot der Feuerwehr zum Einsatz.

Da die Hochwasserlage in weiten Teilen des Landkreises Unterallgäu weitaus dramatischer war als in Bad Wörishofen, wurde am Samstag, den 01.06.2024 gegen 14.30 Uhr für den Landkreis Unterallgäu der Katastrophenfall festgestellt. Im Rahmen der Katastrophenhilfe war ein Teil der UG-ÖEL der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wörishofen von 02.06.2024 um 19.45 Uhr bis 03.06.2024 um 21.06 Uhr in Babenhausen zur Unterstützung der dortigen Einsatzleitung tätig. Der Schwerpunkt der Tätigkeit bestand darin, die Bildung von Einsatzabschnitten im Gemeindegebiet zu unterstützen und die Einsatzmeldungen zu erfassen und den Einsatzabschnitten zuzuordnen. Im weiteren Verlauf ging es insbesondere darum, die Gebäude zu erfassen, in denen Heizöltanks aufgeschwommen sind und Heizöl ausgetreten ist, um entsprechende Hilfsmaßnahmen einzuleiten und zu koordinieren. Die Hilfsmaßnahmen bestanden u.a. darin, angeforderte Spezialfahrzeuge den Einsatzstellen zuzuführen, damit das Öl-/Wassergemisch aufgesaugt und der Entsorgung zugeführt werden konnte.

Insgesamt waren in den 4 Tagen ca. 50 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wörishofen im Einsatz und haben dabei ca. 500 Einsatzstunden abgeleistet. Der Umsicht der Einsatzkräfte, aber auch dem besonnenen Verhalten der meisten betroffenen Bürgerinnen und Bürgern ist es zu verdanken, dass in Bad Wörishofen keine Personenschäden zu verzeichnen waren.

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Wörishofen bedankt sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für das gezeigte Verständnis, wenn es darum ging, dass nicht alle Einsätze zeitgleich abgearbeitet werden konnten und die angeforderte Hilfe durch die Feuerwehr erst zeitverzögert eingetroffen ist.

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