24-Stunden-Einsatzübung

Am Samstag, den 27. September trafen sich 16 Jugendliche der Jugendfeuerwehr Bad Wörishofen und 10 Jugendliche der BRK Bereitschaftsjugend Bad Wörishofen zu einer 24-stündigen Großübung im Feuerwehrhaus Bad Wörishofen. Ziel dieser gemeinsamen Übung war es, einen „Berufsfeuerwehrtag“ wie er in 24 Stunden ablaufen könnte, nachzustellen. Bereits Monate zuvor hatten sich die Ausbilder beider Organsationen dazu einige realistische Einsatzszenarien einfallen lassen.

Am Samstag um 14 Uhr ging es los, die „Wache“ zu beziehen. Wie auch bei der Berufsfeuerwehr wurden die Jugendlichen ihren Positionen auf den Fahrzeugen zugeteilt, die sie die nächsten 24 Stunden im „Einsatz“ besetzen. Im Anschluss wurden die Feldbetten und Luftmatratzen für die Nachtruhe bezogen.

Kurze Zeit darauf ertönte bereits das erste mal der Alarmgong und auf den Alarmbildschirmen erschien die Meldung – Verkehrsunfall mit PKW, mehrere Personen eingeklemmt. Bei diesem Vollalarm waren gleich zu Beginn alle Fahrzeuge gefordert. Beim Eintreffen am Übungsort fanden die Jugendlichen einen verunfallten PKW mit zwei im Fahrzeug eingeklemmten Personen und zusätzlich einen verunfallten Radfahrer vor. Umgehend wurde die Erstversorgung der Patienten und die technische Rettung der eingeklemmten Personen vorbereitet. Nach der Sofortrettung des Fahrers wurde eine schonende Rettung des Beifahrers durch eine große Seitenöffnung mittels Schere und Spreizer eingeleitet. Nachdem alle Patienten an den Rettungsdienst übergeben wurden, rückten die Jugendlichen wieder ein.

Gegen 16:45 Uhr ertönte erneut der Alarmgong – diesmal ging es für die Bereitschaftsjugend mit einem Fahrzeug zu einem Krampfanfall. Bereits wenige Minuten später wurde auch eine Gruppe der Jugendfeuerwehr alarmiert. Gemeldet war ein Baum auf der Fahrbahn – an der Einsatzstelle angekommen fanden die Jugendlichen zusätzlich zum Baum jedoch noch einen gestützten Radfahrer vor. Umgehend wurde ein Fahrzeug der Bereitschaftjugend nachgefordert und der Patient bis zu deren Eintreffen erstversorgt.

Parallel dazu bekam das dritte Fahrzeug der Bereitschaftsjugend die Aufgabe, einen Krankentransport abzuarbeiten.

Gegen 18:30 Uhr, als alle Jugendlichen aus ihren Übungseinsätzen zurückgekehrt waren, ertönte wieder der Alarmgong – B4 Brand Industriehalle am Flugplatz Bad Wörishofen. Erneut waren alle Fahrzeuge alarmiert und rückten in Windeseile aus. Zusätzlich bei diesem Einsatz wurde die Jugendfeuerwehr Mindelheim angefordert, welche am selben Tag gerade ihre 12h-Übung absolvierte. Wie es auch im Ernstfall kommen würde, mussten die Jugendlichen nun ihre Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren an großen Einsatzstellen beweisen – was wie erwartet hervorragend funktionierte. Die Feuerwehrjugend verlegte eine 500m lange Schlauchleitung zur Einsatzstelle, speiste die Drehleiter mit Wasser ein und führte einen Außen- und Innenangriff mit Personensuche im Flugzeughangar durch. Bei allen Einsatzabschnitten arbeiteten die Floriansjünger aus Mindelheim und Bad Wörishofen eng zusammen. Alle im Hangar vermissten Personen konnten schnell gefunden und dem Rettungsdienst übergeben werden. Auch dieser hatte alle Hände voll zu tun – es waren mehr Patienten zu versorgen als Rettungswagen an der Einsatzstelle waren. Somit mussten die Jugendlichen nach Dringlichkeit priorisieren und die Patienten nacheinander versorgen.

Im Anschluss an die gelungene Übung wurden wir vom Flugplatz Bahle noch zu einer Brotzeit eingeladen – ein herzliches „Vergelt‘s Gott“!

Nach etwas Ruhezeit zum verschnaufen ging es für die Jugendlichen des BRK gegen 22 Uhr erneut los – ein Trauma in einem abgelegenen Schrebergarten war gemeldet. Leider war der Garten so abseits gelegen, dass die Einsatzstelle zuerst nicht gefunden wurde. Kurzerhand wurde eine Gruppe der Jugendfeuerwehr zur Unterstützung gerufen. Nachdem die Einsatzstelle gemeinsam gefunden werden konnte, half die Feuerwehrjugend beim Ausleuchten der Einsatzstelle und dem Transport zum KTW.

Parallel zu diesem Einsatz hatte eine weitere BRK-Gruppe ebenfalls ein Trauma in der Gartenstadt abzuarbeiten. Die zweite Gruppe der Jugendfeuerwehr wurde derweil zu einem Mülleimerbrand in die südliche Kneippstadt gerufen, während die dritte BRK-Jugendgruppe sich um eine Intoxikation im Musikerheim kümmerte.

Zurückgekehrt und bereit für die Nachtruhe ging es ins Schlafquartier. Die Ruhe blieb jedoch kurz – um 23:30 Uhr ertönte ein letztes mal für heute der Alarm – ein Verkehrsunfall, gemeldet durch e-Call (automatischer Anruf durch ein Handy) war die Ursache des Alarms. Vor Ort angekommen konnten die Jugendlichen zunächst nichts auffälliges feststellen. Um jedoch eine hilflose Person im Wald auszuschließen, entschlossen sich die Gruppenführer, die nähere Umgebung abzusuchen. Nach kurzer Zeit konnte ein verlorenes Telefon als Ursache der Meldung gefunden werden und die Rückkehr ins Feuerwehrhaus konnte angetreten werden.

Erledigt vom Tag fielen die Jugendlichen wohlverdient in die Nachtruhe.

Am nächsten Morgen ertönte bereits um 5:30 Uhr wieder der Alarmgong. Ein Fahrzeug der BRK Jugend wurde zu einem Kreislaufproblem alarmiert. Auf der Anfahrt kam dann die Meldung der Übungsleitstelle, dass es sich um eine Reanimation handelt.

Kurz darauf gegen 5:45 Uhr wurde die Jugendfeuerwehr mit einem Fahrzeug zu einem gemeldeten PKW-Brand gerufen. Vor Ort wurde schnell klar: Wir benötigen ein zweites Löschfahrzeug – der PKW-Brand war tatsächlich ein brennender Container, welcher sehr nahe an einem Gebäude stand.

Eine weitere Gruppe der Bereitschaftsjugend wurde parallel zu einem Unklaren Abdomen geschickt, bei dem kurz darauf die dritte Gruppe der Jugendfeuerwehr zur Tragehilfe nachgefordert wurde.

Gegen 6:15 Uhr wurde auch die dritte Gruppe der Bereitschaftsjugend zu einem Psychiatrischen Notfall alarmiert.

Nachdem sich nach und nach wieder alle Fahrzeuge im Feuerwehrhaus eingefunden hatten, wurde gemeinsam das Frühstück hergerichtet und zusammen gefrühstückt.

Nach dem Frühstück und einer kurzen Verschnaufpause ertönte gegen 9 Uhr erneut der Alarmgong – B3 – Gebäudebrand mit Personen in Gefahr – Vollalarm für alle Gruppen. Am Einsatzort angekommen stand ein Gebäude bereits im Vollbrand und mehrere verletzte Personen mussten betreut und versorgt werden. Mit mehreren Rohren wurde der Brand flott gelöscht. Parallel versorgte die Bereitschaftsjugend die verletzten Personen.

Auf dem Rückweg dieses Einsatzes fand ein Fahrzeug der Bereitschaftsjugend zwei verletzte Personen vor – auch dies war natürlich teil der Übung – schnell wurde ein zweites Fahrzeug nachgefordert und die Patienten versorgt.

Kurz darauf wurde das dritte Fahrzeug der Bereitschaftsjugend zu einem gemeldeten Trauma alarmiert. An der Einsatzstelle stellte sich schnell heraus, dass aufgrund der baulichen Situation die Drehleiter erforderlich war, welche nachalarmiert wurde. Gemeinsam konnte der Patient mit der Drehleiter nach unten befördert und wieder an die Bereitschaftsjugend übergeben werden.

Als gegen Mittag eigentlich die Vorbereitungen fürs Mittagessen beginnen sollten, ertönte erneut der Alarm. B4 – Rauchentwicklung an einem Bauernhof. Alle Fahrzeuge eilten zur Einsatzstelle, an der anders als gemeldet nur eine leichte Rauchentwicklung durch einen Grill festgestellt werden konnte – Praktischerweise war dieser Grill bereits fleißig mit unserem Mittagessen zu Gange – so wurde gleich vor Ort gemeinsam zu Mittag gegessen.

Nach dem Mittagessen gingen es langsam auf das Ende der 24 Stunden zu – jedoch wurden auch hier nochmal alle Fahrzeuge gefordert. Während ein Fahrzeug des BRK eine verletzte Person nahe des Feuerwehrhauses versorgte, eilten zwei Gruppen der Jugendfeuerwehr zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage – hierbei handelte es sich jedoch um einen Fehlalarm.

Parallel hatten die beiden weiteren Gruppen der Bereitschaftsjugend noch einen Apoplex und eine weitere verletzte Person zu behandeln – die dritte Gruppe der Jugendfeuerwehr löschte währenddessen erfolgreich einen Kleinbrand, zu dem sie gerufen wurden.

Als schließlich alle Gruppen zurück im Feuerwehrhaus waren, räumten wir gemeinsam auf und stellten die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge wieder her. Nach einem kurzen abschließenden Appell ging der Berufsfeuerwehrtag schließlich zu Ende

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